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Mystikum


Markenportrait: Mystikum

Der goldene Schimmer einer vergangenen Welt

Wer jemals das Vergnügen hatte, in historischen Zeitschriften aus den 1920er Jahren zu schmökern, ist dabei vielleicht auch auf die eine oder andere Werbeanzeige gestoßen. Mit manchen von ihnen wurden damals auch Parfums beworben, die seinerzeit en vogue waren. Einer dieser legendären Zwanzigerjahre-Düfte tauchte in den Anzeigenteilen der damaligen Illustrierten immer wieder auf – und er trug einen überaus fantasieanregenden Namen, der schon für sich genommen pure Magie ausstrahlt:

Mystikum!

Die damalige Werbeanzeige für das Mystikum-Parfum zeigt eine Dame, die mit inbrünstiger Geste gute zwei Hände voller zarter Blüten innig an sich drückt. Sie schwelgt in deren Duft, schmiegt die Blüten an sich wie kostbares Geschmeide; ihre Augen sind dabei genießerisch geschlossen, ihr Kopf leidenschaftlich nach hinten geworfen. Das Motiv allein gibt bereits einen deutlichen Hinweis darauf, was das große Thema dieses Parfums war: Blumen!

 „The mystery of flowers“, das „Mysterium der Blumen“: So lautete der verheißungsvolle Titel der englischsprachigen Werbeanzeige – und sie versprach eine hyper-florale Duftkomposition aus nicht weniger als „28 verschiedenen Blumen“. Eine ganze Blumenwiese also in einem Flakon – geschaffen, um „den flüchtigen Charme von Frauen zu steigern“, wie es in der Anzeige weiter heißt, erhältlich „in den besseren Geschäften“. Wo auch sonst?

In einer anderen, diesmal deutschsprachigen Annonce aus dem Jahr 1920 wird Mystikum folgendermaßen beschrieben: „Parfüm Mystikum ist ein sehr feines, dezentes Phantasieparfüm von charakteristischem herbem Duft“. Dank der Anzeige ist sogar der damalige Preis des Parfums überliefert: 100 Mark pro Flasche. Laut einer Umrechnungstabelle der Deutschen Bundesbank entspräche dies heutzutage einem Wert von ungefähr 170 Euro.

Woher kam nun aber jenes „Phantasieparfüm“ mit dem überaus mystischen Namen – und wer stellte es her? Die historischen Spuren führen in die damals drittgrößte Stadt der Welt: nach Berlin. Inmitten der weltberühmten Berliner Flaniermeile Kurfürstendamm residiert in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Parfümerie Scherk. Deren Gründer und Inhaber Ludwig Scherk arbeitet anfangs als Vertreter für die Erzeugnisse der Frankfurter Kosmetikfirma Dr. Albersheim; geht aber bald schon dazu über, eigene Parfümerie- und Kosmetikprodukte herzustellen – mit besonders hohem Qualitätsanspruch. Dabei wird jedes Detail mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht: die Komposition der Premium-Düfte ebenso wie das Design der formschönen Flakons.

Mit überragendem Erfolg: In den 1920er Jahren ist Scherk einer der ganz großen Namen in der Welt der Parfümeriewaren – in Deutschland allzumal, aber auch im Ausland, wo es seinerzeit von Wien bis New York rund 50 Scherk-Filialen gibt. Beliefert werden diese aus der firmeneigenen Fabrik im Berliner Stadtteil Steglitz, in der die noblen Parfum- und Pflegeprodukte hergestellt werden. 

Mit Leib und Seele ist die Familie Scherk dem Parfümerie-Metier verschrieben. Legendär ist etwa der euphorische Ausspruch „Du bist bei den Parfümören angekommen!“, mit dem Alice und Ludwig Scherk 1913 ihren ersten Sohn Walter im Leben willkommen heißen. Alice Scherk ist die Nichte des Frankfurter Parfümerieunternehmers Dr. Albersheim; und ihr zweiter Sohn Fritz wird später sogar das Handwerk der edlen Düfte in der südfranzösischen „Parfum-Hauptstadt“ Grasse erlernen.

Die glamourösen Scherk-Düfte tragen Namen wie „Arabian Nights“, „Briza“, „Alter Lavendel“, „Mimikri“ oder „Renaissance“ – allesamt häufig und gerne getragen von stilbewussten Damen in den turbulenten 1920er Jahren. Das wohl bekannteste und erfolgreichste Parfum aber ist das bereits 1910 lancierte Debüt des Hauses Scherk, Mystikum – ein Duft, der ob seiner überragenden Beliebtheit u.a. auch als Creme, als Seife und als Haarwasser erhältlich ist. Und als parfümierter Kompaktpuder, „in Golddose mit Quaste“.

Mystikum war zweifelsohne eines der prägenden Parfums der 1920er Jahre. Ein Erfolgsduft „made in Germany“, der eine ganze Generation faszinierte und auch in Übersee und Nordamerika Furore machte. Manch einem galt Mystikum damals gar als das beste Parfum der Welt. 

Seither ist viel Zeit ins Land gegangen; in den geschichtlichen Wirren der letzten 100 Jahre geriet das einstige Kultparfum aus Berlin nahezu in Vergessenheit. Doch nun, gut ein Jahrhundert später, meldet sich der Mythos „Mystikum“ mit einem kräftigen Lebenszeichen zurück – in Gestalt einer Vintage-Marke, die nicht nur stolz den Namen jener Zwanzigerjahre-Parfumikone trägt, sondern auch den einzigartigen Geist jener bewegten Epoche atmet: Eine Melange aus Energie und Eleganz, aus Rausch und Dekadenz, aus vager Ungewissheit und neuen Möglichkeiten, aus süßer Sünde und „Tanz auf dem Vulkan“. 

Aus den Duftfläschchen mit ihrer edlen Art-Déco-Aura, die unverkennbar dem Originalflakon des Mystikum-Parfums nachempfunden sind, leuchtet uns der goldene Schimmer einer vergangenen Ära entgegen. Mit außergewöhnlichen, aufregenden und zuweilen gewagten Duftnoten wie geräucherter Schwarztee, Gin Tonic, Cannabis, Birkenteer oder Absinth – aber auch mit einem wahren Meer aus betörend duftenden Blüten, das dem üppigen Blumenreichtum des Originalparfums in nichts nachsteht: In den Mystikum-Parfums der 2020er Jahre blühen Hyazinthen und Narzissen, Rosen und Geranien, Nelken und Jasminblüten… und noch so manche anderen floralen Freudenspender mehr.

Die „Roaring Twenties“, die wilden und goldenen Zwanzigerjahre sind wieder da – öffnen wir also beherzt die Flakons der neuen Mystikum-Düfte und… lassen wir sie heraus! Zumindest für ein paar wundervolle Augenblicke…